Weit entfernt vom dunklen Kontinent, zeigt sich das neue Afrika positiver und optimistischer als in der Vergangenheit. Das Interesse für erfolgreiche Gründungen in Afrika wächst und somit steigt die Zahl der Start-ups stetig. Die neue mobile Generation junger Afrikaner sorgt für Gründerstimmung, pocht auf Gerechtigkeit und verlangt Gleichberechtigung.
Wenn wir an Afrika denken, dann kommen uns Stichworte wie „Bürgerkrieg“, „Armut“ und „Hungersnot“ in den Sinn. Ganz sicher denken wir nicht an eine ausgeprägte Start-up-Szene. Aber das ist es, wie sich das neue Afrika zeigt. Es ist viel mehr positiver und optimistischer, als wir es uns vorstellen können. Voran Nelson Mandela als Wegbereiter, der bewiesen hat, dass Menschen Geschichte schreiben können. Im 21. Jahrhundert sind es die jungen Afrikaner, die ihrem Land ein neues Gesicht verleihen wollen, nach dem Do-it-yourself-Prinzip handeln und des Glückes eigener Schmied sind. Natürlich gibt es weiterhin Korruption, Armut und Arbeitslosigkeit. Richtige Lösungen für afrikanische Probleme gilt es, zu finden und die Chancen des neuen Start-up-Booms zu nutzen. Denn erfolgreiche Gründungen sind solche, die afrikanische Bedürfnisse erfüllen.
Der Wachstumsmarkt Afrika
Rund 65% der Afrikaner besitzen ein Handy. Mehr als die Hälfte davon gehen über mobile Geräte ins Internet – das schafft neue Möglichkeiten für die Wirtschaft. Softwarelösungen für Handys und Smartphones, die den Alltag von Afrikaner einfacher gestalten, sind auf dem Vormarsch. Afrika hat den zweitgrößten Markt für Mobilfunkgeräte weltweit, da wundert es nicht, dass die meisten Investitionen in die Infrastruktur für Telekommunikation fließen. Im mobilen Internet sehen Investoren die Zukunft für den Kontinent. Vor allem Mobile-Startups profitieren von dem schnellwachsenden Markt in Afrika. Start-ups mit Mobile Payment-Ansätzen oder Bildungs-Apps schaffen Chancen für junge Afrikaner, das Land mitzugestalten, es zu verbessern aber auch gleichzeitig um Geld zu verdienen.
Erfolgreiche afrikanische Start-ups
M-Pesa als einer der ersten erfolgreichen Unternehmen, ging bereits 2007 in Betrieb. Das Prinzip hinter M-Pesa ist einfach: Es nutzt die mobile Infrastruktur, um den Zahlungsverkehr über Handy abzuwickeln. Das ermöglicht vielen Afrikanern, ihren Familien in entlegenen Gegenden Geld zukommen zu lassen, die sich das Bargeld mittels ihres Handys im nächsten Kiosk auszahlen lassen können. Mehr als 20 Millionen Nutzer verzeichnet M-Pesa, denn das System funktioniert auch auf alten Handys.
Die in Ghana entwickelte App mPawa ist eine simple Jobbörse für Arbeitssuchende und Arbeitnehmer. Arbeitssuchende hinterlassen ihren Lebenslauf auf mPawa, während Unternehmer eine Stellenanzeige aufgeben können. mPawa verbindet beide Parteien miteinander und informiert bei einer passenden Übereinstimmung per SMS oder Email.
Bildung ist ein Gut, dass auch in Afrika eine präsente Rolle einnimmt und einer breiten Bevölkerung zugänglich gemacht werden soll. In Uganda ermöglicht die Bildungs-App Brainshare gemeinsam in einem interaktiven Kinderzimmer zu lernen und zu kommunizieren. Online-Unterrichtsstunden und gemeinsame Projekte können in Echtzeit zusammen erledigt werden.
(Autorin: Katja Seifert)