Hobor, ein kleines Dorf ca. 2 Autostunden von der ghanaischen Hauptstadt Accra entfernt – Kinderarbeit und Gewalt in der Erziehung stehen hier, wie in vielen Teilen Afrikas, an der Tagesordnung. Warum es immer noch solche Lebensumstände gibt? Die Antwort lautet wie so häufig: Armut und die damit verbundene fehlende Schulbildung.
Etwa 80 Prozent der Ghanaer arbeiten im informellen Sektor. Nur die wenigsten verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine soziale Absicherung. Obwohl das demokratische Ghana vergleichsweise gute Entwicklungsfortschritte macht, finden sich gerade in ländlichen Regionen viele in einem Teufelskreis als Tagelöhner in der Landwirtschaft oder Bettler wieder. Da sich meistens nur die Wohlhabenden Schulbildung leisten können, kann nur jeder dritte Erwachsene richtig lesen und schreiben. Damit ist die Analphabetenrate 3-Mal so hoch wie in Deutschland.
Mehr als nur Schulbildung
Um dies zu ändern, soll eine Schule für rund 200 Kinder erbaut werden. Das Projekt wird vom deutschen Verein „Zusammen für Ghana e. V.“ und der ghanaischen NGO “Kinder Zentrum International” umgesetzt. Alles begann mit dem Freiwilligendienst von Hannah Janßen, die in Accra für drei Monate Kinder unterrichtet und betreut hat. Im Rahmen dessen hat sie Antonio Freeman, einen ghanaischen Lehrer für Deutsch und Französisch kennengelernt. Gemeinsam mit weiteren Freunden haben sie Anfang 2020 beschlossen, die Lebensumstände der Dorfbewohner zu verbessern. Denn der Bau einer Schule bedeutet nicht nur Bildung für alle Kinder, sondern auch einen Anlaufpunkt und Hoffnung für die dazugehörigen Familien zu schaffen. Ein geregelter Alltag mit einer täglichen Mahlzeit, sauberem Trinkwasser sowie neuen Erfahrungen – für uns klingt das selbstverständlich, aber für die Schulkinder von Hobor wird dieser bisher weit entfernte Traum bald in Erfüllung gehen.
Finanzierung und Baufortschritt
Mit dem Bau wurden außerdem Arbeitsplätze für die Bauarbeiter geschaffen. Diese haben das Grundgerüst der Schule fertiggestellt. Es fehlt nur noch das Dach und demnächst werden die ersten
drei Klassenräume in Betrieb genommen. Zu Beginn werden ca. 60 Schüler ab dem Kindergartenalter unterrichtet. Aktuell finanziert sich der Bau durch Spenden und Mitgliedschaften. Davon werden auch die Klassenräume ausgestattet und Unterrichtsmaterialien wie z. B. Stifte, Bücher oder Hefte angeschafft. Nach dem Unterrichtsstart werden Patenschaften für Schüler, aber auch Lehrer vergeben, um allen den Schulbesuch zu ermöglichen. In Zukunft sind auch Kooperationen mit Unternehmen denkbar, die das Projekt beschleunigen und es auf Dauer unabhängig vom Wohlwollen der Spender machen. In diesem Zusammenhang könnte auch nach dem Social Business-Ansatz über die Generierung von eigenen Einnahmen nachgedacht werden, um langfristig noch mehr Kindern ein Schulangebot zu machen.
Ermöglicht ein Leben in Würde
„Zusammen für Ghana“ lässt Vorurteile außen vor und alle Beteiligten engagieren sich altruistisch, um ihren Mitmenschen zu helfen. In Millionenstädten wie Accra haben sich die Lebensbedingungen in den letzten Jahren deutlich verbessert. In ländlichen Regionen wie Hobor, ist das Leben allerdings noch sehr weit von europäischen Standards entfernt. Hier könnt Ihr erfahren, wie Ihr auch den Bewohnern von Hobor, ein selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen könnt!
Autor: Luca Ehrhardt[su_divider]