Es gibt so einige Gemüsesorten, die im Laufe der Zeit fast in Vergessenheit geraten sind. Zum Beispiel Mangold, Pastinaken oder Schwarzwurzel – dabei stecken sie voller wichtiger Nährstoffe und werden noch dazu regional angebaut. Auch bei den Getreiden gibt es fast vergessene Arten – zum Beispiel Einkorn, Emmer oder Hafer. Neben Havelmi (Social Startups hat berichtet) bietet auch Kornwerk einen regionalen und nachhaltigen Pflanzendrink auf Haferbasis an und setzt dabei auf ein solidarisches Partnerschaftsmodell mit den Biobauern.
Alte Getreidesorten neu gedacht
Durch zunehmende Industrialisierung ausgerichtet auf größtmögliche Ertragsmaximierung gerieten alte Getreidesorten in Vergessenheit. Zwar werden sie immer noch auf Initiative von Vereinen angebaut, jedoch nicht zu Lebensmitteln weiterverarbeitet. Dabei ist ein vielseitiger Getreideanbau wichtig für die Biodiversität. Sortenarmut belastet landwirtschaftliche Böden so stark, dass mehr Pestizide eingesetzt werden müssen, die wiederum auf unseren Tellern landen. Dem setzen die drei Gründerinnen von Kornwerk etwas entgegen, indem sie ausschließlich alte Getreidesorten für ihren Haferdrink verwenden. Heidegold heißt die aktuelle Sorte und ist besonders für trockene und sandige Böden geeignet. Das kann in Zukunft eine Alternative in einem immer wärmeren und trockeneren Klima sein.
Kornwerk erntet in Grünheide
Die Körner für den Pflanzendrink wachsen im brandenburgischen Grünheide – eine Region, in der die Erderwärmung jetzt schon spür- und messbar ist. Nach der Ernte wird der Hafer in einer Mühle im Spreewald gemahlen und zu guter Letzt in Neubrandenburg zum Getränk verarbeitet. Kornwerk legt großen Wert auf Regionalität, deswegen wird nur in einem Radius von 350 Kilometern in Berlin und Umland produziert und verkauft.
Wenn Landwirt und Start-up kooperieren
Besonders an Kornwerk ist auch die Form der Partnerschaft mit regionalen Biobauern. Die Zusammenarbeit beruht auf einem solidarischen Modell, dass die Zahlung eines festen, ertragsunabhängigen Preises über die Anbauperiode hinweg beinhaltet. So wird das Risiko der Ernte nicht allein auf den Landwirt übertragen und die Beziehung zum Abnehmer gestärkt. In der Zukunft plant Kornwerk das Konzept in andere Regionen zu übertragen. Da Getreidesorten standortspezifisch sind, kann der daraus entstehende Pflanzendrink dann wieder auf komplett anderer Basis sein.
[su_divider]