Seit etwa 30 Jahren sinkt die Zahl der Bienen auf unserem Planeten, seit 20 Jahren nimmt das Bienensterben im überhöhten Ausmaß zu. Eine Mitschuld trägt der Mensch unter anderem durch die Verwendung von Pestiziden. Getreu dem Motto „Global denken, lokal handeln“ unterstützt das Münchener Sozialunternehmen nearBees die nachhaltige und lokale Produktion von Honig und leistet somit einen Beitrag zur Erhaltung des Ökosystems.
Jahrhundertelang funktionierte das Zusammenspiel zwischen Menschen und Bienen. Die Bauern säen und pflanzen, die Bienen bestäuben die Blüten der Pflanzen und sorgen für ihr Wachstum. Blütenpollen und Nektar sind wiederum für die Insekten überlebenswichtig. Die Symbiose zwischen ist angeknackst, da es weltweit immer weniger Bienen gibt. Bienen sind ein zentraler Bestandteil der Nahrungskette und als Nutztiere für die Ernährung der Menschen wichtig. Das Massensterben der Insekten könnte langfristig also auch zum Problem der Menschheit werden.
Auch in Deutschland sind Imker und Forscher Zeugen des Artensterbens. Seit Mitte der 90er Jahre ist die Zahl der Bienenvölker, laut diesem Artikel auf tagesspiegel.de, hierzulande stetig zurückgegangen – von knapp einer Million auf 600.000 Völker, dem Tiefststand im Jahr 2009. Laut einem Experten vom Institut für Bienenkunde der Goethe-Universität in Frankfurt gibt es in Deutschland kein Bienensterben, sondern einen Verlust der genetischen Vielfalt, einen „Völkerverlust“ sozusagen. Verantwortlich dafür sei eine Milbe, die Varoa Distructor, so die Experten.
Unterstützung der Imker und Beitrag zur Erhaltung des Ökosystems
Ein Großteil des Honigs in deutschen Supermärkten wird importiert, dabei gibt es qualitativ guten Honig auch von regionalen Imkern zu erwerben. Hier setzt nearBees an: Auf ihrer Online-Plattform bringt das Social Startup lokale Imker und Konsumenten auf einfachem Wege zusammen. Die Hobby-Imker – etwa 95% der deutschen Bienenhalter betreiben die Imkerei als Hobby – erstellen auf der Plattform ein Profil, auf dem Informationen zum jeweiligen Honig sowie zur Bienenart abgerufen werden können. Der Hobbycharakter unterstreicht, dass es den Bienenhaltern nicht in erster Linie um Profit, sondern um die Erhaltung der Bienenvölker geht.
Start in München, jetzt Ausweitung auf andere Regionen in Deutschland
Bienen benötigen Blumen zum Überleben, die Blütenpollen sind wichtig für die Ernährung. Eine große Blumenvielfalt trägt dazu bei, dass die Insekten über das ganze Jahr hinweg gut ernährt sind. Diese Vielfalt geht auf dem Land geht aufgrund des Ausbaus von Monokulturen durch die ertragsorientierte Landwirtschaft sowie einer sinkenden Anzahl an Gärten mit einem großen Blütenangebot immer weiter verloren. Folge: Mangelernährung und das Aussterben von mehr Bienenarten.
Auf der Suche nach Nahrung zieht es die Bienen vermehrt in die Städte, und die Imker ziehen teilweise hinterher. Die Zahl der Stadtimker wächst, dies war eine Grundlage für das Geschäftsmodell von nearBees. Von München aus gestartet, will das Startup in Zukunft deutsch-landweit aktiv sein. Für mehr Honig aus regionaler Produktion und für die Erhaltung der Natur.
Mehr Infos zu dem Startup, das von der Wirtschaftswoche zum besten Social Startup 2014 gewählt wurde, gibt’s hier.